Der Supermarkt, Corona und ich

Für mich ist der Gang in den Supermarkt seit meiner Kindheit ein notwendiges Übel, für andere scheint es ein must have für die ganze Familie zu sein. Im Normalfall sind diese Familienclans im Supermarkt schon unerträglich, nach zwei Einkäufen während des aktuellen Lockdowns zeigte mir meine aktualisierte Corona Warn App plötzlich Risiko-Begegnungen an. Einmal waren es 3 und ein paar Wochen später 5 Kontakte die mir angezeigt wurden. Ich möchte erwähnen das bei den erwähnten Familien die Kinder alle über 14 Jahre alt waren. Ferner war ich an den beiden Samstagen nur zum Einkaufen außer Haus.

 

Seither steht die Frage im Raum ob es sich bei diesen Risiko-Begegnungen um die beiden Familien handelt die sich an mir in einem Aldi Markt vorbei gedrängt haben. Da es keine Infizierten in meinem Arbeitsumfeld gab ist es aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich das es sich um Quarantänebrecher handelte. Was bleibt ist bei jedem Besuch im Supermarkt ist ein mulmiges Gefühl. Hinzu kommt das ich meine Freitestung nach 7 Tagen häuslicher Isolation aus eigener Tasche bezahlen musste. Nicht umsonst bin ich ein großer Anhänger der Regel nur eine Person pro Haushalt in Geschäfte zu lassen, diese Regel gilt bereits in Lübeck. Damit sollen sowohl Geschäfte als auch die Wege dort hin entzerrt werden. Diese Beschränkung klingt für mich viel schlüssiger als manch andere Beschränkungen die uns Bundesregierung und Landesregierungen beschlossen haben. Bisher konnte mir noch niemand einen vernünftigen Grund nennen warum diese Maßnahme so absurd ist. Hingegen ist es für mich schlüssig angesichts der Tatsache das sich in geschlossenen Räumen Aerosole länger in der Luft halten als im Freien, deshalb ist es unschlüssig wenn wir uns draußen nur mit einer Person treffen dürfen aber drinnen mit 78 meist fremden Personen uns durch meist enge Regalgänge drängen. Ein Aufenthalt im Supermarkt dauert in den Osterholzer Supermärkten zwischen 20 und 25 Minuten, also genug Zeit für Risiko-Begegnungen.