Warum kandidieren Sie nicht?

In letzter Zeit werde ich öfter angesprochen warum ich mich nicht um ein politisches Mandat bewerbe. Auch schmeichelt es mir wenn man mich als kreativ und lösungsorientiert ansieht.

 

Es ist nicht so das man es mir nicht angeboten hätte, alleine drei mal wurde mir eine Kandidatur für den Beirat von der FDP angetragen. Auch die Partei bot mir an für die Bürgerschaft zu kandidieren. allerdings müssen für mich die Grundwerte einer Partei zu mir passen. Aber selbst wenn es gepasst hätte bin ich was Parteien angeht ein gebranntes Kind, zu letzt engagierte ich mich 2017 bei der neu gegründeten Partei Demokratie in Bewegung bei der ich schnell erkannte das es nicht passt weil ich parteipolitisch ein Gegner von Netzwerken bin, diese bildeten sich aber trotz der Netz aktiven Struktur der Partei recht schnell. Nach dem der Landesvorsitzende in Bremen die Partei verließ wählten die Mitglieder eine Vorsitzende, die der Meinung ist man müsse sich nur zu Themen informieren die einen interessieren. Dann saß ich mit meinen Stammtisch ehemaliger Parteimitglieder von SPD, CDU, Grünen, FDP und Linken zusammen, was uns verbindet ist das wir alle mal die Erfahrung gemacht haben wie es ist aus kleinen Verhältnissen stammend in einer Partei aktiv politisch gestalten zu wollen. An diesen Abend entschieden wir es zu versuchen eine Wählergemeinschaft zu gründen, das sollte sich aber angesichts des Parteiengesetzes schwierig gestalten weil man grundsätzlich niemanden ausgrenzen darf. Wir aber wollten verhindern daß die gehobene Mittelschicht wie bei allen anderen Parteien eine dominante Rolle übernimmt, trotzdem schafften wir es die Satzung so ab zu fassen das sie vom Landeswahlleiter abgesegnet wurde. Schnell waren auch kompetente Bewerber/innen für die bremische Bürgerschaft gefunden, trotz das wir auf eine Quotenregelung verzichtet haben fanden sich für die ersten vier Listenplätze Frauen und ich konnte mit dem Listenplatz 5 gut leben. Mit 34 Kandidierenden aus Bremen und Bremerhaven waren wir gut aufgestellt, also machten wir uns ran anhand von unseren Diskussionen unserer Stammtische an einen Wahlprogramm zu schreiben. Zusammen kam ein Programm für Bremen und Bremerhaven mit vielen Alleinstellungsmerkmalen, auch mit vielen Punkten die man angesichts der Haushaltslage eher über die kommende Legislaturperiode hinaus gehen. Nach dem wir im Mai 2018 den Rahmen für das Wahlprogramm beschlossen haben, gingen wir mit dem Lastwagen eines Mitglieds auf Umfragetour durch das Land Bremen um zu schauen wo wir nachbessern konnten und bekamen viel positives Feedback so wie Anregungen für die Nachbesserung. Auch der Wahlkampf war schnell vorbereitet, nun hieß es abwarten auf Antwort der Landeswahlleitung wann wir mit den sammeln der für eine Kandidatur  notwendigen Unterstützerunterschriften loslegen können. Als wir Ende Dezember nichts mehr von der Landeswahlleitung hörten schrieben wir sie noch mal an, dann Mitte Februar standen wir vor der Entscheidung weiter zu machen und zu riskieren den Einzug in die Bürgerschaft zu verpassen oder auf zu geben. Leider mussten wir entscheiden das wir unsere Bewerbung für die Bremenwahl zurück zu ziehen, denn als Partei deren Mitglieder überwiegend kleine Einkommen haben ist ein kurzfristiger Wahlkampf mit wenig fianziellen Mitteln nicht zu stemmen ist. Besonders wenn man seine potentiellen Wählenden bei den eh schon frustrierten Nichtwählenden sucht, war es für uns sinnvoll erst Wahlkampf zu machen wenn fest steht das wir auch wirklich antreten dürfen.